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Private Investoren treiben Dorferneuerung Kaichen voran

21.10.2013 11:23:00 von ds

Bernd Reichert gratuliert dem Bauherren Dirk Schneider zum Richtfest
Bernd Reichert gratuliert zum Richtfest

In den ersten drei Jahren wurde die Dorferneuerung Kaichen von öffentlichen Projekten getragen. Engagierte Mitglieder des Dorfentwicklung Kaichen e.V. (DEK) hatten mit finanzieller Unterstützung des Dorferneuerungsprogramms und zahlreichen Geld- und Sachspenden aus der Bevölkerung das Kriegerdenkmal am Friedhof und den Dorfplatz mit seinem historischen Brunnen saniert. DEK-Mitglieder hatten einen historischen Rundweg mit liebevoll gestalteten Hinweistafeln und Sitzbänken angelegt. Inzwischen treiben zahlreiche Bürger als Investoren die Dorferneuerung Kaichen voran. Teilweise mit, teilweise ohne Unterstützung aus dem Dorferneuerungsprogramm entwickeln Privatleute neuen Wohnraum aus alten Hofreiten oder modernisieren bestehende Wohngebäude umfangreich innen und außen.

Mitte Oktober feierte Familie Schneider Richtfest für das neu errichtete Haupthaus einer alten Hofreite im Ortskern Kaichen. „Vor zwei Jahren war das Haupthaus akut einsturzgefährdet, die Nebengebäude illegal zurechtimprovisiert und das Grundstück mit über 100 vergrabenen Reifen, allen möglichen alten Fahrzeugteilen und etlichen Kubikmetern Altöl kontaminiert“ erinnert sich Dirk Schneider, Vorsitzender des DEK. Inzwischen zeigt das neu errichtete Haupthaus bereits deutlich, wie im Ortskern, passend zur alten Dorfstruktur, attraktiver, moderner Wohnraum entstehen kann. Im nächsten Jahr werden die alten Stallgebäude zu ebenso modernem Wohnraum umgebaut. Dabei bleiben große Teile der alten Substanz, wie Sandsteinmauern und Fachwerk bestehen, so dass der historische Hofreitencharakter samt großzügigem Garten und Innenhof erhalten bleibt. Trotzdem wird dank moderner Konstruktions- und Heizungstechnik auch energetisch ein moderner KfW-55-Stand erreicht. „Wenn alle Maßnahmen abgeschlossen sind, finden hier drei bis vier Familien geräumigen, modernen Wohnraum in einem traditionellen dörflichem Umfeld.“ beschreibt Dirk Schneider die Vision für das Projekt.

Während dieses Projekt schon aufgrund der Grundstücksgröße und der zentralen Lage große Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist es beileibe nicht das einzige Bauvorhaben in Kaichen. An der Ecke Weiherstraße / Obergasse entsteht anstelle einer alten Scheune ein großzügiges Wohnhaus mit Blick auf angrenzende Wiesen und Felder. In der Brunnenstraße ist der Umbau der alten Sparkasse bereits weit fortgeschritten und an der Ecke Naumburgerstraße / Am Breul ist ebenfalls schon klar zu erkennen, wie aus einem alten Wohnhaus mit zugehörigen Landwirtschaftsgebäuden fünf komfortable Wohneinheiten entstehen. Das alte Pfarrhaus mit dem Feuerwehrgerätehaus ist genauso verkauft wie eine große Hofreite zwischen Freigericht- und Bogenstraße. Für diese Objekte sind Umbaupläne in Arbeit und dürften im nächsten Jahr umgesetzt werden. Darüber hinaus haben sich mehrere Einwohner entschlossen, ihre Wohnhäuser innerhalb der denkmalgeschützten Gesamtanlage innen und außen zu modernisieren. Damit steigt nicht nur der Wert dieser Immobilien. Das gesamte Erscheinungsbild des Dorfkerns profitiert.

Vor gut einem Jahr hatte Dirk Schneider geschätzt, dass in ganz Kaichen bei konstruktiver Unterstützung durch die Stadt 30-50 neue Wohneinheiten im Innenbereich entstehen könnten. Auch ohne diese Unterstützung der Stadt, die ihr Augenmerk weiterhin auf die Entwicklung von Neubaugebieten legt, ist inzwischen fast die Hälfte dieser Wohneinheiten konkret absehbar. „Damit ist klar, dass Möglichkeiten zur Innenentwicklung tatsächlich existieren. Viel wichtiger ist aber, dass eine ganze Reihe Bürger diese Möglichkeiten auch engagiert angehen und die Führung bei der Innenentwicklung übernehmen.“ freut sich Dirk Schneider über die Entwicklung – auch wenn mit gezielter Unterstützung durch die Stadt sicherlich noch deutlich mehr in allen Stadtteilen Niddatals geschehen könnte.

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