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Neuer Wohnraum in Kaichen

13.04.2012 06:13:00 von ds

Ressourcenschonende Innen- vor flächenintensiver Außenentwicklung

Während Nachbargemeinden wie Nidderau, Karben, Wöllstadt oder Friedberg ihre günstige Lage im Speckgürtel des Rhein-Main-Gebietes nutzen, um mit gezielten Neubaugebieten junge Familien als Neubürger zu gewinnen und so den demographischen Druck zu verringern geht Niddatal einen anderen Weg. Hier hat das Stadtparlament entschieden, das durchgeplante und vollständig finanzierte Neubaugebiet „Auf dem Gollacker“ zu stoppen. Damit Niddatal trotzdem auch weiterhin attraktiven Wohnraum anbieten kann, hat der Dorfentwicklung Kaichen e.V. ein zukunftsorientiertes Projekt „Innenentwicklung – vom abstrakten Potential zum konkreten Umsetzung“ erarbeitet und dem Magistrat zur weiteren Bearbeitung vorgelegt.

Kaichen dient dabei lediglich als Beispiel für eine typische Problemstellung im Beginn des demographischen Wandels. Im Innenbereich Kaichens befinden sich über zwei Dutzend un- bzw. untergenutzte Liegenschaften. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um ehemals landwirtschaftlich genutzte Nebengebäude, in selteneren Fällen um ältere Wohnhäuser. Hinzu kommen noch diverse Baulücken. Nach groben Abschätzungen liegt im Innenbereich Kaichens damit ein Potential für 30 bis 50 neue Wohneinheiten. Dabei mangelt es nicht am grundsätzlichen Interesse der Eigentümer – „Ich muss mit meiner Scheune / Stall / Freifläche etwas machen…“. Es fehlt aber an einer klaren Vorstellung, was möglich und sinnvoll ist sowie an einem Weg, wie dies organisatorisch und finanziell umgesetzt werden kann.

Um diese Lücke zu schließen hat die Dorfentwicklung Kaichen einen mehrstufigen Prozess erarbeitet, mit dem zunächst die un- bzw. untergenutzten Liegenschaften systematisch erfasst werden. Anschließend sollen einzelne Entwicklungsmöglichkeiten – oder wo dies sinnvoll erscheint auch grundstücksübergreifende Projekte – grob skizziert werden. Im letzten Schritt sollen dann konkrete Umsetzungshilfen wie z.B. passende Finanzierungskonzepte oder Rahmenverträge mit Baufirmen erarbeitet werden. All diese Schritte sollen mit den jeweiligen Eigentümern eng abgestimmt werden. Die Bürger insgesamt sollen über eine breite Öffentlichkeitsarbeit ebenfalls eng eingebunden werden wie auch der Denkmalschutz und die Baubehörden.

Im Idealfall würden durch dieses Projekt nicht nur für die Eigentümer lohnende Entwicklungsmöglichkeiten entstehen sondern auch neuer attraktiver Wohnraum im Dorfkern und zusätzliche Beschäftigung für meist regionale Bau- und Handwerksbetriebe.

Der Projektvorschlag „Innenentwicklung – vom abstrakten Potential zur konkreten Umsetzung“ liegt jetzt zur weiteren Bearbeitung beim Magistrat der Stadt Niddatal. „Uns ging es darum, einen konkreten und mit begrenzten Mitteln gangbaren Weg aufzuzeigen, wie wir gemeinsam dem zunehmenden Leerstand in den Dorfkernen entgegenwirken können.“ beschreibt Dirk Schneider, Dorfentwicklung Kaichen die Motivation. Jetzt liegt es bei den politischen Gremien, diesen Vorschlag aufzugreifen und die zügige Umsetzung einzuleiten.

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