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Nachrichten des Dorfentwicklung Kaichen e.V.

2 ½ Jahre Dorfentwicklung Kaichen

19.12.2012 17:04:00 von ds

Bernd Reichert und Heinz Fink in Diskussion an den noch nicht angeschlossenen Brunnentrögen
Bernd Reichert und Heinz Fink diskutieren die nächsten Schritte

Vor 2 ½ Jahren haben engagierte Bürgerinnen und Bürger den Dorfentwicklung Kaichen e.V. gegründet. Ziel des gemeinnützigen Vereins ist es, durch Anregung und tatkräftige Unterstützung verschiedenster Projekte Kaichen so attraktiv wie möglich zu gestalten. Nach 2 ½ Jahren können wir sagen: Erste Schritte sind gemacht und Weichen für die nächste Zukunft  sind gestellt.

Was haben wir bisher erreicht? Eins der ersten Projekte war die Sanierung des Friedhofsvorplatzes. Nachdem es anfangs so aussah, als ob sich das Projekt aufgrund der chronisch klammen Kassenlage der Stadt zerschlagen würde, haben die Vereinsmitglieder schließlich selber Hand angelegt und den Vorplatz mit vielen Arbeitsstunden und finanziellen Spenden im vierstelligen Bereich auf Vordermann gebracht. Zunächst hat Michael Krieg die Gedenksteine in mühevoller Handarbeit von Algen, Flechten und anderen Verunreinigungen befreit. Anschließend hat Hans Lang in liebevoller Kleinarbeit das Kriegerdenkmal von Grunde auf saniert. Als bisher letzten Schritt hat Karl Stier das Friedhofstor gesandstrahlt, rostbehandelt, neu gestrichen und wieder eingebaut. Insgesamt wurden bei der Sanierung des Friedhofsvorplatzes Leistungen im Angebotswert von über 5.000 € durch Arbeitseinsätze und Spenden der Vereinsmitglieder erbracht, so dass die Stadtkasse trotz deutlich sichtbarer Ergebnisse bisher geschont werden konnte.

Als nächsten soll nun zum einen der Friedhofsvorplatz auf beiden Seiten des Eingangsweges mit Rasen eingesät und bepflanzt werden. Auch dies werden die Vereinsmitglieder in Eigenleistung erbringen. Zum anderen soll der Weg vom Tor zur Trauerhalle genauso wie die zentrale Gedenksäule saniert werden. Da dies aufwändige Steinmetz- und Drainagearbeiten erfordert, muss bei diesen Arbeiten die Stadt aktiv werden.

Das nächste größere Projekt war die Restaurierung der Weed. Hier haben Vereinsmitglieder unter Leitung von Bernd Reichert und mit besonders aktiver Unterstützung von Hein Fink im Sommer 2011 das Areal und den Brunnen grundlegend gereinigt. Nachdem zum Jahresende 2011 der Förderbescheid in Höhe von 20.000 € bewilligt wurden, konnten die eigentlichen Arbeiten in 2012 beginnen. Im Zuge dieser Arbeiten wurden die Brunnentröge saniert bzw. durch neue ersetzt. Beschädigte Schotter- und Asphaltflächen wurden durch Kopfsteinpflaster ersetzt, die Mauer wurde repariert und die alten Bänke ersetzt. Anschließend wurden noch zwei Bäume gepflanzt und der Wasserkreislauf des Brunnens nach fast 20 Jahren mit neuer Technik  wieder in Betrieb genommen. Hier gilt der Dank nicht nur Bernd Reichert, der alle Arbeiten geleitet und notwendige Ausschreibungsunterlagen erstellt hat, sondern auch dem Malerbetrieb Daniel Lapp, der die Arbeiten an der Mauer kostenlos ausgeführt hat und dem Schwimmbadbauer Klaus Friedrich, der sämtliche Arbeiten am Wasserkreislauf kostenlos erledigt hat. Insgesamt konnten  bei der Sanierung der Weed durch den engagierten Einsatz der Vereinsmitglieder und zahlreicher Spenden die ursprünglich budgetierten Kosten um 27.000 € unterschritten werden.

Um zukünftig Frostschäden an den restaurierten Brunnentrögen zu verhindern, haben Vereinsmitglieder Im Dezember 2012 noch stabile Abdeckungen für die Tröge gebaut – auch hier wieder in Eigenleistung mit großzügigen Sachspenden von Hans Lang und Michael Krieg.

Als weiteres Projekt kam im Sommer 2012 der „Historische Rundgang Kaichen“ hinzu. Ausgehend von der Weed mit Alter Schule und Kirche, über Löges- und Hainmühle, zum Steinernen Tisch mit Galgenfeld und Richtbock, dem Römerbrunnen, der Steinernen Pforte und dem Haingraben führt der Weg in 30-45 Minuten entlang der historischen Sehenswürdigkeiten Kaichens. Jede Station wird durch ein Hinweisschild mit historischen Abbildungen und kurzen Erläuterung erklärt. Für die inhaltliche Arbeit geht der Dank an Heinz Fink, Hans Lang und Fritz Rühle. Die Hinweisschilder wurden von Michael Krieg gespendet, Halterungen bzw. Ständer stammen als Spende von der Schlosserei Gunnar Kopp und die Stadt hat die Schilder montiert.

Am Samstag den 30. Juni 2012 wurden in einer gemeinsamen Feier die neugestaltete Weed und der Historische Rundgang mit annährend 100 Gästen bei strahlendem Sonnenschein eingeweiht. Ein besonderes Highlight waren dabei die Planwagenfahrten entlang des Historischen Rundwegs - gleich dreimal musste (oder durfte) Heinz Fink die Runde drehen.

Wie geht es weiter? Die unmittelbar nächsten Projekte sind bereits skizziert bzw. angelaufen. So plant der Verein verschiedene Seniorenservices in Kaichen. Mit diesem Angebot soll älteren Bürgerinnen und Bürger eine bequeme und vor allem verlässliche Unterstützung für die kleinen Erledigungen des Alltags zur Verfügung gestellt werden. Am Anfang wird dies Einkaufsservices und Fahrdienste zu umliegenden Ärzten umfassen. Später sollen weitere Angebote entsprechend den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger hinzukommen. Nachdem Horst Alsleben, Fritz Rühle und Erland Kalbhenn im Herbst zunächst die Senioren angesprochen hatten, finden seither kleinere Fahrdienste sowie Spazierbegleitungen statt. Im kommenden Jahr soll dies zu einem breiteren Serviceangebot erweitert werden.

Des Weiteren plant der Verein, mit einem gezielten Programm die Umnutzung von nicht mehr genutzten, ehemals landwirtschaftlichen Gebäuden im Dorfkern zu modernem Wohnraum zu unterstützen. Hierzu wird es im kommenden Jahr nach der Karnevalssaison eine Informationsveranstaltung im Bürgerhaus geben, aus der sich dann die weiteren Schritte ableiten.

Schließlich wirft mit dem Alten Schulhaus an der Weed das bisher anspruchsvollste Projekt seine Schatten voraus. In 2012 erfolgte eine detaillierte Bestandsaufnahme. Dabei weist das entstandene Schadenskataster zwar zahlreiche Positionen, jedoch keine grundlegende Schäden an tragenden Teilen aus. Die statische Konstruktion erlaubt auch, die im bisherigen Nutzungskonzept angedachte Aufteilung in kleine Erdgeschoss und große Obergeschossräume umzusetzen. Mit diesem erfreulichen Ergebnis stehen in 2013 die architektonische Detailplanung und die Abstimmung mit der Denkmalbehörde auf dem Programm. Zusätzlich soll das Nutzungskonzept fertig gestellt werden, so dass in 2014 die eigentliche Sanierung erfolgen kann.

Nach 2 ½ Jahren Dorfentwicklung ist der Verein damit auf einem guten Weg. Aber auch auf einem Weg, der noch lange nicht zu Ende ist. Von daher freuen wir uns über jede weitere Unterstützung bei bereits laufenden Projekten oder auch bei neuen Ansätzen. Interessenten laden wir dazu herzlich ein.

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