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Historischer Doppelkopfadler aus dem Jahre 1782 restauriert

25.08.2021 06:13:00 von ds

Der Lokalhistoriker Heinz Fink hat das historische Originalwappen des Alten Amtshauses in aufwändiger Detailarbeit restauriert

Heinz Fink steht im weißen Kitten in seiner Werkstatt vor einer Staffelei und lackiert den schon weitgehend restaurierten Doppelkopfadler
Heimatforscher Heinz Fink restauriert den historischen Doppelkopfadler

Die Sanierungsarbeiten am Alten Amtshaus in Kaichen hatten schnell gezeigt, dass das ursprüngliche Holzwappen, ein stolzer Doppelkopfadler aus dem Jahr 1782, in einem derart schlechten Zustand war, dass er mit vertretbarem Aufwand nicht mehr für eine Wiedermontage am Schopfwalmgiebel des Alten Amtshauses in Kaichen restauriert werden konnte. Daraufhin hatte Heinz Fink, Lokalhistoriker und Mitglied des Dorfentwicklung Kaichen e.V. (DEK) mit Unterstützung der Sparkasse Oberhessen einen neuen Doppelkopfadler in farblich angepasster Bronze erstellt, der zur damals für Ende 2020 geplanten Fertigstellung des sanierten Amtshauses montiert werden sollte. Gleichzeitig hatte die Stadt entsprechend den Anforderungen der Denkmalschutzbehörde den DEK gebeten, das marode Originalwappen zu restaurieren, um es im sanierten Amtshaus öffentlich zugänglich ausstellen zu können. Damit die Restaurierung des Originalwappens bis zur zwischenzeitlich für September 2021 geplanten Eröffnung des Alten Amtshauses abgeschlossen sein würde, hatte die Stadt das teilweise schwammartig zersetzte Holzwappen im Juli 2021 dem DEK übergeben. „Natürlich hätte ich bei dem Originalwappen auch nur die morschen Teile entfernen und den Rest mit Epoxydharz oberflächlich schützen können. Das wäre aber weder meinem Anspruch noch dem fast 240 Jahre alten Wappen gerecht geworden.“ erläutert Heimatforscher Heinz Fink seine Entscheidung für eine umfangreiche Restauration des alten Doppelkopfadlers.

Nach einer eingehenden Zustandsanalyse und in enger Abstimmung mit Magistrat und Bauamt der Stadt Niddatal hat Heinz Fink die alten Farbschichten fachgerecht abgetragen, loses Material entfernt und die Trägerplatte begradigt. Inzwischen verrostete Eisenklammern, die das gerissene Wappen zusammengehalten haben, hat der Heimatforscher entfernt. Die Kontaktflächen entlang des Risses wurden begradigt, gefügt, verleimt und mit drei Schwalbenverbindungen auf der Rückseite gesichert. Ein verlorengegangenes Teil der Krone wurde neu angefertigt, eingepasst und verleimt.

Das so grundsanierte Wappen erhielt eine Haftgrundierung und wurde in mehreren Arbeitsschritten mit Künstleracrylfarben neu eingefärbt. „Die Farbauswahl folgt althergebrachten heraldischen Grundsätzen und umfasst ausschließlich Primärfarbtöne.“ So unterstreicht Heinz Fink noch einmal den hohen historischen Anspruch der Restaurierungsarbeiten.         

Damit kommt die Sanierung des Alten Amtshauses in Kaichen zumindest in Bezug auf den Doppelkopfadler wieder einen Schritt voran. „Zu der jetzt für 2022 geplanten Fertigstellung des Alten Amtshauses stehen auf jeden Fall sowohl das neue Bronzewappen für die Giebelfront als auch das fachmännisch restaurierte historische Holzwappen für die Ausstellung im Innenraum des Amtshauses zur Verfügung.“  freut sich Dirk Schneider, DEK über diesen weiteren Schritt zur Sanierung des Alten Amtshauses.

 

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