Heimatforscher Heinz Fink restauriert den historischen Doppelkopfadler
Die Sanierungsarbeiten am Alten Amtshaus
in Kaichen hatten schnell gezeigt, dass das ursprüngliche Holzwappen, ein
stolzer Doppelkopfadler aus dem Jahr 1782, in einem derart schlechten Zustand
war, dass er mit vertretbarem Aufwand nicht mehr für eine Wiedermontage am Schopfwalmgiebel
des Alten Amtshauses in Kaichen restauriert werden
konnte. Daraufhin hatte Heinz Fink, Lokalhistoriker und Mitglied des
Dorfentwicklung Kaichen e.V. (DEK) mit
Unterstützung der Sparkasse Oberhessen einen neuen Doppelkopfadler in farblich
angepasster Bronze erstellt, der zur damals für Ende 2020 geplanten
Fertigstellung des sanierten Amtshauses montiert werden sollte. Gleichzeitig
hatte die Stadt entsprechend den Anforderungen der Denkmalschutzbehörde den DEK gebeten, das marode Originalwappen zu
restaurieren, um es im sanierten Amtshaus öffentlich zugänglich ausstellen zu
können. Damit die Restaurierung des Originalwappens bis zur zwischenzeitlich für
September 2021 geplanten Eröffnung des Alten Amtshauses abgeschlossen sein
würde, hatte die Stadt das teilweise schwammartig zersetzte Holzwappen im Juli
2021 dem DEK übergeben. „Natürlich hätte ich bei dem Originalwappen auch nur
die morschen Teile entfernen und den Rest mit Epoxydharz oberflächlich schützen können. Das wäre aber weder meinem Anspruch
noch dem fast 240 Jahre alten Wappen gerecht
geworden.“ erläutert Heimatforscher Heinz Fink seine Entscheidung für eine
umfangreiche Restauration des alten Doppelkopfadlers.
Nach einer eingehenden Zustandsanalyse und in enger Abstimmung mit
Magistrat und Bauamt der Stadt Niddatal hat Heinz Fink die alten Farbschichten fachgerecht
abgetragen, loses Material entfernt und die Trägerplatte begradigt. Inzwischen
verrostete Eisenklammern, die das gerissene Wappen zusammengehalten haben, hat
der Heimatforscher entfernt. Die Kontaktflächen entlang des Risses wurden begradigt,
gefügt, verleimt und mit drei Schwalbenverbindungen auf der Rückseite
gesichert. Ein verlorengegangenes Teil der Krone wurde neu angefertigt,
eingepasst und verleimt.
Das so grundsanierte Wappen erhielt eine Haftgrundierung und wurde in
mehreren Arbeitsschritten mit Künstleracrylfarben neu eingefärbt. „Die
Farbauswahl folgt althergebrachten heraldischen Grundsätzen und umfasst
ausschließlich Primärfarbtöne.“ So unterstreicht Heinz Fink noch einmal den
hohen historischen Anspruch der Restaurierungsarbeiten.
Damit kommt die Sanierung des Alten Amtshauses in Kaichen zumindest in
Bezug auf den Doppelkopfadler wieder einen Schritt voran. „Zu der jetzt für
2022 geplanten Fertigstellung des Alten Amtshauses stehen auf jeden Fall sowohl
das neue Bronzewappen für die Giebelfront als auch das fachmännisch
restaurierte historische Holzwappen für die Ausstellung im Innenraum des
Amtshauses zur Verfügung.“ freut sich
Dirk Schneider, DEK über diesen weiteren Schritt zur Sanierung des Alten
Amtshauses.
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