Kieferhaus
Rekonstruktion des Tors von 1919, Modell und Foto: Heinz Fink
Zwischen 1700 und 1720 entstanden, erfüllte das Haus
Brunnenstraße 2 als Herrschaftliches Anwesen wechselnde öffentliche und
hoheitliche Funktionen. So befanden sich zwischen 1850 und 1874
Verwaltungsräume des Landkreises Vilbel hier. Bis noch in die 1950er Jahre
hatte der Gemeinderechner samt Kasse hier seinen Sitz. Jüngste Erkenntnisse
lassen vermuten, dass es im 18.Jahrhundert Wohnhaus, vielleicht auch Amtssitz,
des dörflichen Grefen war. Ansonsten war das „Kieferhaus“ wie es ortsüblich
hieß („Kiefer“ bedeutet im Hochdeutschen Küfer), seit ca. 1830 Domizil von 3
Generationen der Landwirts- und Küferfamilie Weitzel, dessen letzter Spross,
Valentin Weitzel, aufgrund der von seinen Vorfahren ausgeübten Profession
„Kiefer-Valentin“ genannt, 1944 ohne Nachkommen starb. Die Restaurierung ab
Mitte der 1990er Jahre durch die heutigen Eigentümer, die viele Sünden der
Vergangenheit beseitigen mussten, kann man nur als vorbildlich und beispielhaft
anerkennen.