Hohes Rad
Hinrichtungsszene am Rad, Radierung: Claude Vignon (1593-1670)
Als eine der grausamsten und brutalsten Methoden der Folter,
als auch der Hinrichtung, muss wohl das „Rädern“ angesehen werden. Es wurde
auch nur zur Sühne für schwerste und allerschwerste Verbrechen angewandt, in
der „Keycher Terminey“ übrigens sehr selten. Ziel war es, dem Delinquenten ärgste Schmerzen und Qualen zu bereiten.
Dazu wurde er nackt, als zusätzliche Pein, über ausgelegte Holzprügel oder
Balken gelegt und gebunden. Daraufhin begann der Scharfrichter mit Hilfe eines
schweren Speichenrades, zunächst die Gliedmaßen, schließlich auch Beckenknochen
und Rippen nach und nach zu zertrümmern. Dabei war peinlich darauf zu achten,
dass der Verurteilte am Leben und bei Bewusstsein blieb.
Anschließend flocht man die zerbrochenen Glieder des Geschundenen zwischen die Speichen des Rades
und steckte dieses auf die Spitze einer Stange, die auf dem Richtplatz in der
Erde befestigt wurde. Dort überließ man den Gequälten seinem Schicksal. Es sind
aus anderen Gegenden Fälle bekannt, wo derart Misshandelte noch mehrere Tage
lebten, bevor der Tod sie erlöste.