Haingraben

Handzeichnung einer historischen Haingrabenhecke
Darstellung zur Anlage einer Hainbuchenhecke als Wall, Bild: Wikipedia

Seit der Mensch entdeckte, dass Stehlen oft bequemer ist als Arbeiten, bemüht man sich, bewohnte Areale vor unerwünschten Übergriffen zu schützen. Von der Antike bis zur Neuzeit sind daher Stadtmauern bekannt. Je nach Wertigkeit der zu schützenden Objekte entstanden dabei Gebilde, die zum Teil bastionsartigen Charakter entwickelten. Als erste ummauerte Stadt wird Jericho betrachtet, das bereits 7000 v. Chr. eine Stadtmauer besaß. Eine Wehrmauer zu errichten war im Mittelalter ein Privileg, und das Befestigungsrecht war eng mit dem Stadtrecht verknüpft. Somit durften Dörfer wie Kaichen keine Schutzmauer aufbauen. Die Alternative war der Haingraben. Eine gewachsene Hecke aus miteinander verflochtenen Hainbuchen, die, umschlossen von einem ausgehobenen Graben, eine undurchdringliche Barriere gegen Wölfe, Bären, Wildschweine und andere Spitzbuben bildete. Der Haingraben stellte zusammen mit den befestigten Toren oder Pforten und dem alten Turm der Kirche,- vordem mittelalterliche Wehr- und Schutzburg, - ein wirksames Verteidigungskonzept dar.